Kompressionsdruckprüfung
Was ist eine Kompressionsdruckprüfung, und wofür ist die gut ?
Wie schon im Namen zu erkennen, wird der Druck bei einer Kompression gemessen und geprüft. Am häufigsten wird der Begriff in der Fahrzeugtechnik verwendet, nämlich dann wenn der Verdacht auf einen Kolben- oder Zylinderschaden in einem Motor besteht. Aber nicht nur bei Verbrennungsmotoren kann dies erforderlich sein, auch bei Mehrkolben-Kompressoren ohne interne Einzeldruckanzeige und diversen Zusatzaggregaten.
Bei einer Kompressionsdruckprüfung werden an einem Motor, egal ob Ein- oder Mehrzylinder, alle einzelnen Zylinder mit einem Kompressionsdruckprüfer auf den entstehenden und gehaltenen Druck geprüft. Alle Ergebnisse zusammen ausgewertet ergeben einen Überblick zum mechanischen Zustand des Motors, und werden als Vergleichsmessung bezeichnet.
Vor der Vergleichsmessung muß die Zündung und auch die Einspritzanlage außer Funktion gesezt werden, danach den Motor leer kurz durchdrehen lassen, um eventuelle Treibstoffrückstände zu beseitigen.
Vorgehensweise zur Kompressionsdruckprüfung
- Die Prüfung muss bei betriebswarmen Motor erfolgen, da dies oftmals aber nicht möglich ist, können die Werte stark abweichen
- alle Zündkerzen entfernen bzw. herausschrauben
- Kompressionsdruckmesser nacheinander in alle Kerzenöffnungen schrauben bzw. anschließen
- Motor bei geöffneter Drosselklappe oder getretenem Gaspedal ca. 3-4 Sekunden starten bzw.drehen lassen, solange bis der Messwert nicht mehr ansteigt, dies ist die Vorgabe für alle weiteren Zylinder
- die Werte auf ein Blatt Papier notieren, mit Zylinderangabe
- nun die zweite Messung durchführen, vorgehen wie zuvor, dieses mal aber aber etwas Öl in die Kerzenöffnung geben
- Werte unter die vorher notierten schreiben
Die gemessenen Werte können von den Vorgaben abweichen, wenn keine amtlich geeichten Kompressionsdruckprüfer verwendet werden, wie z.B. einige aus dem Zubehörhandel, welche es schon ab 30,-€ im Handel gibt.
Der gemessene Druck ist nur bedingt maßgeblich, vielmehr ist die Gleichmäßigkeit der Messung auf allen Zylindern ausschlaggebend, ebenso wie der Druckverlusst in einem bestimmten Zeitraum.
Der Unterschied zwischen den einzelnen Zylindern darf bei Benzin Motoren maximal 1-2 bar betragen, bei Dieselmotoren 2-4 bar Maximal. Erkennt man stark abweichende oder unterschiedliche Messergebnisse und die Werte werden stark überschritten, kann man von einem mechanischen Defekt in dem abweichend gemessenen Zylinder ausgehen.
Die Ursachen lassen sich jedoch nicht eindeutig definieren, nur eingrenzen !
Mögliche Ursachen könnten verantwortlich sein ;
- Kolben defekt , Zylinderwand defekt , Kolbenringe defekt
- Zylinderkopfdichtung oder Zylinderkopf können Haarrisse aufweisen
- Ventile oder auch der Ventilsitz können verschlissen oder defekt sein
Um die festgestellten eventuell vorliegenden Abweichungen genauer lokalisieren bzw. eingrenzen zu können, muß ein Druckverlussttest durchgeführt werden.