Arbeiten für Bekanntschaft

Arbeiten für Bekannte und Verwandte

Eine Frage die gestellt wurde; “ wie soll man das machen wenn man für Bekannte arbeitet ?”

Hier geh ich mal ein bisschen auf die Baubbranche ein

Aufträge von Freunden und Bekannten.

Ein wichtiges wie auch heikles Thema,fast jeder kennt einen, der einen kennt, der da mal schnell was machen kann für “schmales”,also sprich für die kleine Brieftasche.

Gerade zu Beginn der Selbstständigkeit ist es oft etwas schwierig an gute Aufträge zu kommen, man kann noch keine eigenen Leistungen vorweisen und keine echten Referenzen. Es werden dann Aussagen von Freunden und Bekannten zu Hilfe genommen, oder es wird auf seine Arbeiten in der “alten” Firma verwiesen.
Gerade im Bekanntenkreis wird dies sehr gern ausgenutzt, getreu dem Motto “ machste mir das, empfehl ich dich weiter, da kommst du an die großen Sachen ran”, sowas kann man in der Regel getrost vergessen, man frage sich mal, wen könnte er oder sie kennen der mich wirklich weiterbringt.

Stop ! Hier sollte man hellhörig werden, sicherlich ist nichts dagegen einzuwenden einem Freund mal unter die Arme zu greifen (auch wenn das nicht so ganz Rechtskonform geht in Deutschland), aber etwas Hilfestellung geben ist nie verkehrt. Man kommt vielleicht irgendwann in die Situation selbst Hilfe zu brauchen, dann kann man eventuell auf ein Versprechen zurückgreifen.

Billig-Arbeiten für Verwandtschaft und Bekanntschaft sollten jedoch rigeros abgelehnt werden, man hat oder ist eine Firma, somit hat man einen bestimmten Status, dieser ist auch zu wahren. Als Chef hat man die Möglichkeit einen Kostenvoranschlag zu unterbreiten, und im Falle einer Familieninterna eventuell einen etwas größeren Rabatt als geläufig einzuräumen, aber auch hier ist sehr viel Vorsicht geboten.

Punkt 1 : die Garantie oder Gewährleistung auf die Arbeit oder Leistung greift auch hier, Vertrag ist Vertrag

Punkt 2 : Innerhalb von Bekanntschafts- oder Verwandtschaftskreisen wird meist besonders frech agiert

Punkt 3 : Die Steuer für die Zahlungen müsst Ihr trotzdem abführen,nicht auf Gemauschel einlassen

Gerade innerhalb dieser Kreise wird im Falle eines Regress-Anspruches besonders laut gerufen, dies sollte immer im Hinterkopf bleiben. Es wird erwartet das ihr alle Fehler sofort und völlig Kostenfrei instandsetzt, ohne Rücksicht auf einen selbst.

Unterbreitet Kostenvoranschläge genauso detailiert wie bei jedem anderen Kunden, vermerkt jede einzelne Position mit Anzahl,Quadratmeter,Liter,Kilometer und was sonst noch alles dazugehört, und den dazugehörigen Preis.
Sehr schnell wird man feststellen das gerade hier jeder einzelne Punkt sein besonderes Augenmerk verdient. Während der Ausführung kommt es häufig zu Änderungen, sei es die Farbe, das Design, andere Bauteile etc.pp. Diese Dinge immer Extra aufführen und vor allem gegenzeichnen lassen, nach Beendigung der Arbeiten werden diese Sachen gerne bestritten und man besteht auf der Aussage das dies schon im Original-Angebot enthalten gewesen wäre.

Keine Arbeiten ausführen die man schon vom Gesetz her nicht darf, schnell wird mal eine Trockenbauwand gestellt und weil es schnell fertig werden soll eine Wasserleitung mit verlegt, sollte es hier zu einem Schaden kommen, lehnt die Versicherung die Regulierung des Schadens ab und man steht dann ewig in der Schuld der Familie, oder eben der Bekannten, sowas sollte man sich nicht selbst vorsätzlich antun. Auch wenn es hart klingt, wenn sie sich bestimmte Dinge nicht leisten können haben sie eben Pech gehabt und müssen noch ein bisschen sparen. Es kann nicht zur Regel werden das sich “andere” auf eure Kosten “bereichern” ohne Rücksicht auf euer Wohlsein.

Zu den Zahlungsformalitäten, hier ist es genauso zu halten wie bei jedem anderen Auftrag auch. Es wird immer nach Bauabschnitt bezahlt, mit Zwischenrechnung, keine “wir werden uns schon einig” Mentalitäten dulden, so erspart man sich Ärger am Ende. Außerdem fördert es den Ruf immer und überall sehr akkurat zu arbeiten, selbst in der Familie, hier gilt die Regel “ ein guter Leumund ist die halbe Miete”.

Das alles klingt sehr hart, ist es aber nicht, man muß immer genau trennen, das eine ist der Beruf oder die Firma, das andere ist das Privatleben, und wenn man sich das auch weiterhin leisten will muß man sich an bestimmt Regeln halten.

Werbung…die hilft oft ,echt ;-)

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