Selbstständig alles Mist ?!

Ist Selbstständigkeit was Negatives, oder Mist ?

So liebe Leser, heut komm ich endlich mal wieder zum Antworten.

Ich weiß ich hänge etwas hinterher, aber mit der Zeit ist es im Moment etwas sehr knapp.

Erstmal wieder ein herzliches DANKESCHÖN an alle Leser und natürlich auch an alle die geschrieben haben !

Diesmal war die Frage : Ist Selbstständigkeit Mist oder etwas Negatives ?

Dazu muß ich mal kurz zitieren ; “Ralle, Du schreibst immer recht schlecht über die Selbstständigkeit, zumindest lese ich das so zwischen den Zeilen heraus, ist es wirklich so übel selbstständig zu sein, egal womit ?”

Nein mit Sicherheit nicht ! Mir geht es eher um die eigene Sicherheit, oft habe ich junge dynamische Menschen kennenlernen dürfen, die einerseits voller Tatendrang waren und vor allem sehr enthusiastisch, andrerseits ihr Talent in die falsche Richtung laufen ließen.

Ich kenne das selbst von mir, mit 20 Jährchen hätte ich die Welt einreißen können, Schlaf war ein notwendiges Übel, ebenso Essen und Trinken, die meisten Menschen um einen herum haben einen irgendwie mehr behindert als gefördert. So zumindest war einst meine Sichtweise der Dinge, es ging immer mit dem Kopf durch die Wand. Nun hatte ich das Glück dieses in einer Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs erleben zu dürfen, das heißt zu gut deutsch, egal was man macht, es scheint alles einfach nur zu funktionieren.

Im Laufe der Zeit sah ich natürlich auch was viele Andere so aus dem Boden stampften, es entstanden gutgehende Geschäfte irgendwie aus dem Nichts, und auch diese funktionierten, es kam dann so eine Zeit, da war dann jeder der einigermaßen Lesen und schreiben konnte der Meinung “ ich mach jetzt auch ne Firma auf “. Schließlich sahen ja plötzlich alle wie gut das funktioniert, man fuhr die “dicksten Wagen, zog mit der dicken Matte in der Tasche nächtelang um die Häuser und wusste natürlich auf alles eine Antwort”

Dabei sah keiner, das der “Wagen” ein Firmenwagen war, und das das “ um die Häuser ziehen” maximal 2 x im Jahr war, weil man den Rest der Zeit ja von Früh bis Spät gearbeitet hatte.

Das Kuriosum an der Sache ist ja, keiner sieht einen arbeiten, aber alle sehen was man hat.

Das sowas nicht von irgendwoher kommt, sondern verdammt hart erarbeitet werden will nehmen die wenigsten wahr, das mag auch daran liegen das man eben Jung und Fit ist und man einem die kurzen Nächte noch nicht ansieht. Auch konnte man in dem Alter den ganzen Stress recht gut irgendwie verstecken, all das geht aber leider nicht ewig. Die Selbstständigkeit hat ihren Preis, den bekommt man aber leider oft viel zu Spät presentiert ;-)

In dieser Zeit habe ich unzählig viele Leute gesehen, die der Meinung waren “ was der kann – das kann ich schon lange” , irgendwann aber feststellten, na ganz so einfach ist es dann wohl doch nicht. Man sah einen halt abends im Straßenkaffee sitzen mit ein paar Leuten in lustiger Runde, alle hatten diese “dicken Wagen”, was aber keiner sah, so lustig war die Runde nicht. Es waren einfach geschäftliche Gespräche oder Verhandlungen in einer etwas ungezwungeneren Atmosphäre, desshalb waren die Verhandlungen aber auch nicht weniger hart. Im Anschluß wurde der Abschluß dann mit einem Gläschen irgendwas besiegelt. das alles war aber eben auch Arbeit.

Ebenso war es mit den Geldern, die vielen “großen Scheine”……ich kann euch da versichern, die Summen relativieren sich irgendwann, man hat bei Einkäufen einfach nur ein paar mehr Nullen auf dem Zettel stehen, da man plötzlich nichtmehr ein Stück Butter für zu Hause kauft, sondern eben tausend fürs Geschäft, desswegen hat man aber trotzdem nicht mehr auf dem Konto.

Nach der “Wende” warfen die Banken auch Kredite in fast jeder Höhe auf die Straße, 50.000,- bekam jeder der wollte einfach so, bei 100.000,- musste eben nachgefragt werden, bei mehr wurde etwas mehr “Schreibkram” benötigt, nichts schien unmöglich. Die Zeit hat uns natürlich gelehrt, das nur ein Bruchteil der Kredite zurückgezahlt werden konnte, eine Vielzahl scheiterte, die Banken klagten, die Kunden gingen Pleite, von all den Betrügereien mal abgesehen.

Um mal auf den Punkt zu kommen, viele sahen nur die Sonnentage….die wenigsten realisierten das “Unwetter” hinter den Fassaden, einige versagten schon bei kleineren Hürden, andere resignierten an Punkten wo es heißt Kämpfen und nicht stehenbleiben.

Für all die unschönen Dinge der Geschäftswelt ist man plötzlich ganz alleine zuständig….und natürlich auch verantwortlich. Der Druck ist manchmal nicht ganz unerheblich und genau das sind diese Punkte die gerne weit weg geschoben werden, getreu dem Motto “das betrifft mich doch nicht”.
Wer z.B. kann einem guten Freund in manchen Situationen die 100 prozentige Wahrheit ins Gesicht sagen, ohne übereinander herzufallen, oder oberwütend wegzulaufen, wer bleibt in schwierigen Situationen cool und behält den absoluten Überblick und kann dann noch klare und eindeutige Entscheidungen treffen ?!

Dies alles gehört eben zur Selbstständigkeit dazu ! Das ist nicht immer einfach, aber da muß man dann auch durch.

Man liest halt gerade hier im Internet sehr viel wie einfach das doch alles so ist mit den “Millionen” , und Selbstständigkeit ist doch kein Problem, für einen klaren Kopf ist dies auch kein Problem. Wenn es denn aber so einfach ist, wo sind denn all die Millionäre, wieviele der echten Millionäre tummeln sich denn hier im Netz und schreiben über das Erlangen ihres Geldes ( von dem ganzen Unfug mal abgesehen ) .

Dies sind so Dinge, die mich dann ab und an etwas verwirren, daher schreibe ich gerne mal über die “andere Seite” der Selbstständigkeit, denn schließlich ist ja alles Gold was glänzt, wie wir wissen ;-)

Ich möchte niemendem davon abraten sich Selbstständig zu machen , ganz im Gegenteil, aber ab und zu mal einfach ein bisschen zum Nachdenken anregen….es ist besser sich seine “Unzulänglichkeiten” in manchen Sparten des Lebens einzugestehen und daran zu arbeiten bzw. diese zu ändern und eventuell ein bisschen abzuwarten, als ins offenen Messer zu laufen.

Also, ich sehen auch nicht nur Schwarz…ich erkenne auch das Grau zwischen den Zeilen ;-)

In diesem Sinne….bleibt Erfolgreich !

Mal noch ein kleiner Nachtrag bezogen auf die “Nobelkisten”, oft sind das keine Objekte die man sich kauft weil man sie soo geil findet und schon garnicht für solche Preise, wer aber ein gutgehendes Geschäft führt muß selbstverständlich auch Kosten machen….und manchmal bleibt einfach nix anderes übrig als am Jahresende einfach aus lauter Übermut sone Karre zu kaufen, weil man alles Andere ja schon hat, die Aufforderung dazu erkennt man immer ganz deutlich im sich ankündigenden Steuerbescheid. Ein anderer Fall ist der Arbeitsplatz, wer im Jahr einige tausend Kilometer durch die Lande düst, dessen Arbeitsplatz ist dann oft der Fahrersitz, und der sollte so beschaffen sein das man nach 6 Stunden Fahrt auch noch ohne Rückenschmerzen aussteigen kann, das dabei Freisprechanlagen und das ganze Gerödel dazugehören ist ja verständlich.
Also kann man Schlußfolgern, sone “Nobelkarosse” ist eine Mischung aus : Steuergrund, Rückenmassage und ab und an ein wenig Spaß ;-)

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